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Wer hätte das geglaubt?! …oder wie der Asphalt mich ruft

14 Tage sind nun vergangen seit ich meinen Entschluss fasste 21,1 Kilometer laufen zu wollen.
Das ist mir am Sonntag bewusst geworden -okay… da waren es erst 11 Tage- und dann lief ich da so lang… die späte Nachmittagssonne im Gesicht, den Beat der 90er im Ohr (ohhh jaaaa… ich LIEBE Mr. Vain) und stoisch einen Schritt nach dem anderen machend. Da ich mich dazu entschlossen hatte, mir eine Lauf-App zuzulegen, wurde ich auch jeden Kilometer über meine aktuellen Parameter auf dem “Laufenden” gehalten. Das tat gut, als plötzlich der “Bing” ertönte und eine nette Frauenstimme mir ins Ohr säuselte, dass ich schon 6 Kilometer gelaufen war und durchschnittlich mit 8,9km/h durch die Weltgeschichte stratzte.

Auf einmal fiel ich fast aus allen Wolken, als mein Freund von zuhause aus “die Hupe” drückte und mir im Anschluss ein enthusiastisches “Go Go Go” zubrüllte 🙂 aber ich fühlte mich super… ich hätte Bäume ausreißen können! Morgens war ich schon 2,8km gejoggt -ohne anzuhalten, zu husten oder Pause zu machen- und beschloss eben am späteren Sonntagnachmittag noch einmal die Laufkluft “vollzuschwitzen” damit sich das Waschen auch richtig lohnt 😉

Ich hatte mir auch, weil ich ja ziemlich fault bin, ein zweites Paar Schuhe bestellt… die mussten ja auch gebührend eingeweiht und getestet werden 😉

Jaaaa ich bin eine Frau… ich LIEBE ES Schuhe zukaufen… und hey…. was könnte es für eine bessere Ausrede geben, als DER Gesundheit zu liebe?!

…und ich muss sagen, diese Schuhe laufen fast wie von selbst… (vielleicht hab ich mich auch langsam an die Bewegung gewöhnt?!) Jedenfalls hatte ich an dem Tag irgendwie nen “RUN”. Ich kämpfte mich durch matschige Acker, sanfte Waldwege… über harte Asphaltstraßen und an jeder Gabelung die kam horchte ich in mich rein und fragte mich, wie viel schaffst’en noch Fittie?! Dann schlug ich einen neuen Haken und weitete meine Tour um wieder ein paar Meter aus. Und so lief und lief ich, bis mich ein vertrautes “Bing” aus meinem Lauf-Mantra riss, und verkündete, dass ich schon 8 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,8km/h unterwegs war. Da beschloss ich dann, weil es auch schon langsam dämmerte, den Rückzug anzutreten und lief kontinuierlich heimwärts.

Bildschirmfoto 2015-02-24 um 14.05.59

Plötzlich feuerte mein Freund mich wieder “auf den letzten Metern” auf dem Nachhauseweg an und mit voller Motivation oder auch stoischem Ehrgeiz (die Grenzend und bei mir da fließend) zog ich doch glatt 1 Stunde 11 Minuten durch…

Resultat des Tages waren dann zwei Workouts… insgesamt fast 14km und eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 8,7km/h.
Ich war soooooo happy!!! Ich hatte vollkommen abgeschaltet an diesem Tag. Ich hatte den ganzen Stress und Ärger aus dem Büro und der zurückliegenden Woche hinter mir gelassen und einfach auf den Jogging-Routen verteilt.

Heute Abend steht nach einem Tag der wohlverdienten Ruhe wieder ein 30-Minuten-Workout mit dem Ziel 4,5km und 30 Minuten Muskelaufbau im Fitness-Studio an. Danach heißt es dann “Ausspannen in der Sauna” und sich einfach nur freuen.

Ich weiß, dass die Schritte gerade echt krass sind… und ich bin unglaublich dankbar für den Fortschritt, den ich mache. Es werden sicher auch Zeiten kommen, wo’s mal nicht so läuft… wo ich kurz davor sein werde hinzuschmeißen… wo der Lauf einfach mal nicht flippen will… aber ich hoffe, dass ich mir dieses momentane Glücksgefühl “konservieren” kann, um es dann wieder aufzutauen… für Episoden, in denen es mal nicht so steil bergauf geht… vielleicht auch eher bergab… wo es mir schwer fallen wird mich zu motivieren… alles mit dem festen Willen mein Ziel niemals aus den Augen zu verlieren… Ich hoffe ich kann mir immer vor Augen halten, dass auch ein mieser Lauf ein gutes Training ist… jeder Schritt (auch wenn es an manchen Tagen vielleicht mal ein Rückschritt ist) ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Der größte Erfolg momentan ist es, dass ich kaum mehr huste… und das nach der kurzen Zeit… ich hatte mich beinahe damit abgefunden, immer mal zwischendurch rumhusten zu müssen… sagte mir “hey komm… du hattest jetzt 27 Jahre echt riesen Glück… irgendwann kommt’s halt mal anders…” aber nein -bis dato- NOCH nicht!… es wird täglich besser… und ich merke wie sehr mich dieser Erfolg beflügelt weiter zu laufen… und weiter zu fighten!

Ich überlege grade glatt, ob ich morgen um halb 7 aus dem Bett rolle und einen 30-Minuten-Wake-Up-Lauf vor meinen normalen Tagesablauf setze, einfach weil ich das Gefühl habe, dass es mir unheimlich gut tun würde… und weil ich’s schon glatt vermisse…

Jemand der mir vor einem Jahr gesagt hätte, dass ich mich mal danach sehnen würde, mutterseelenallein die Straßen meiner Stadt als “Jogger” unsicher zu machen… dem hätte ich wirklich, wirklich, wirklich (!!!) dringend zu “professioneller Hilfe” geraten 😀

In diesem Sinne… eine sportliche Woche… ROCK ON!

…haltet die Ohren steif ihr <3-Rocker!

Alles Liebe eure Jessiiii